Die eine unversöhnlich und gequält, die andere naiv und voller Glücksträume.
Die unversöhnliche will seit Jahren gehört werden, und wird doch immer wieder zurückgehalten,sich im außen zu zeigen. Sie will um jeden Preis geliebt werden, und vernichtet gleichzeitig alles um sie herum, das nicht dieser Liebe entspricht. Sie ist ein paradox in sich. Schreit nach Liebe und stößt sie unglaubwürdig wieder ab.
Zwei Seelen in einem Körper. Wo kommt sie her, wo geht sie hin?
Wie kann ich sie erlösen, ohne mich selbst dabei zu verlieren?
Wie kann ich diesen Schmerz aufgeben, wie komme ich davon los?
Wie ein verzweifelnder Ertrinkender,wild um sich schlagend, wie versöhnt man sich damit? Wie?
Wie kann ich ihr das geben, was sie sosehr vermisst? Es ist nicht die Liebe an sich die sie vermisst. Es ist die Gewissheit, diese Sicherheit geliebt zu werden, von dem Menschen den sie vertraut. Und somit beschwört sie immer wieder Situationen herauf, die ihr das beweisen könnten, nur um immer wieder festzustellen das es diesen Menschen nicht gibt.
Es gibt diesen Menschen nicht, der sie hält bis alles wieder gut ist. Es gibt diesen Menschen nicht der zu ihr steht, auch wenn sie gerade zerbricht. Es gibt diesen Menschen nicht der ihr zuhört ohne zu be- oder verurteilen. Es gibt diesen Menschen nicht. Und genau diese Erkenntnis schlägt sich in einer Trauigkeit nieder, die sie von innen her zerfrisst, und die ihr die Luft zum atmen nimmt, die sie niedergeschlagen und allein zurücklässt. Ihr nur beweist, dass sie sich um sich selber kümmern muss, dass niemand da ist der sich ihrer annimmt.
Damit zieht sie sich wieder zurück, und versucht sich in Demut und Zuversicht, sich niemals mehr von irgendjemanden reizen zu lassen, und sie nicht mehr daran erinnert, zerstört zu sein und unfähig zu lieben.
Eine Liebe zu leben, die in ihren Träumen existiert und so wunderschön ist, so makellos, so sanft, so ehrlich, so würdevoll und angebracht.
Gibt es diese Liebe wirklich nur in ihren Träumen? Muss sie sich damit zufrieden geben, es in ihrem inneren zu erleben? Würde es diese Lieben nie im außen geben? Würde sie nie durch jemand anderen erfahren ,außer durch sich selbst?
Würde sie dieses Trauma, abgestoßen und entledigt worden zu sein nie erlösen, würde es nie aufgehoben werden?
„Werde um zu sein“ KS