..zu mir finden…

Ich muss wieder zu mir finden.
Ich hab mich verloren, in der Hoffnung geliebt zu werden.
Doch niemand ist in der Lage dies zu tun. Zumindest nicht so, dass ich es verstehen würde.
Ich muss mich wieder finden, denn hab mich darin verloren zu trauern, um das was ich erhofft hatte, was mir gegeben werde. Dieser verhungerte Teil in mir, der sosehr nach Liebe schreit, sosehr nach Anerkennung schreit, sich sosehr jemanden wünscht der ihn akzeptiert, dieser Teil in mir wird niemals zufrieden sein.
Dieser Teil in mir fühlt sich berechtigt zu schreien zu wüten und zu behaupten ungerecht behandelt worden zu sein. Dieser Teil in mir, der aus der Versenkung empor springt, seine Mauer aufzieht, lieber selber verletzt als verletzt zu werden, dieser Teil will mir weiß machen, das er sich nach Liebe sehnt.
Doch das stimmt nicht, dies ist nur die halbe Wahrheit. Dieser Teil will sich immer nur selbst beweisen, nicht geliebt zu werden, von niemanden. Dieser Teil hält mit aller Macht aufrecht, das es zu beweisen gibt, dass es das Opfer ist.
Verkannt, verstoßen, verleumdet, mit so einer Bestimmtheit hält es daran fest.
Dabei kann niemand, wirklich absolut niemand, ihm das Gegenteil beweisen. Da er für jeden Beweis den Gegenbeweis findet, mühelos.
So behält er die Oberhand, und somit darf er das Opfer sein.
Wie soll es jemand lange mit diesen Teil aushalten? Genau – funktioniert nicht.
Wie bring ich diesen Teil dazu, seine Fakten fallen zu lassen?
Wie bring ich ihn dazu, loszulassen, zuzulassen, sich darauf einzulassen?
Immer wieder wird es sich kooperativ zeigen, dich in den Glauben lassen, dass es jetzt soweit ist. Nur um beim kleinsten vergehen, umso stärker aufzutreten. Denn er hat ja mal wieder den Beweis gefunden, den Grund gefunden , sich hinter seinen Vorwürfen zu verstecken.
Ja auch so ist das Leben. Egal wie taff man erscheint, innerlich quälen einem immer wieder die selben Geister. Egal wie viel Ahnung man von dem Leben hat, oder wie gut man nach außen wirken möchte, das innere Geschehen lässt sich nicht verleugnen. Es tritt dir solange auf den Schlipps, bis du entweder alles was dir wichtig verloren hast, jeden der dir etwas bedeutet vertrieben hast, oder bis du selber über dich schmunzelst und froh bist dich immer wieder zu erkennen.
Ist es schlimm, so Phasen zu haben? Ist es schlimm sich einzugestehen Löcher im System zu haben? Ist es schlimm, anderen damit gegenüber zu treten, sich quasi zu outen, und zu zeigen, hey mein Leben ist nicht perfekt, doch ja es läuft darauf hinaus 🙂
Wir glauben immer nach außen dürfen wir nur zeigen, dass es uns gut geht, das wir alles im Griff haben. Ja keine Vergehen zeigen, ja keine Schwachstelle offenbaren, denn somit machen wir uns angreifbar, verletzbar.
Doch nur weil wir uns damit schwach fühlen, sind wir verletzbar. Doch nur weil wir uns damit klein fühlen, trifft uns das Gegenüber damit. Doch nur weil wir uns verweigern all das sein zu dürfen, lassen wir uns schubladisieren.
Somit ist mal wieder klar, wir selbst dürfen uns an die Hand nehmen und uns zu den führen was uns fehlt. Nur wir selbst können uns all das geben, diese Stärke schwach sein zu dürfen.
Darin finden wir dann immer wieder die Erkenntnis, kaum ist es im inneren – schon erkennt man es im außen. 🙂
Wir sollten uns distanzieren von unseren Gedanken, auf die Seite treten und erstmal schauen ob es sich wirklich so verhält, wie es uns der andere Teil weismachen möchte. Vielleicht liegt darin das Geschenk, das beide Teile gleichermaßen das Recht zum sein haben dürfen. 

Doch so einfach ist es nicht. Damit ist es nicht getan. Niemand liebt mich, schreit dieser Teil in dir. Doch, ich liebe dich! ❤

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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